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Glücksspiel

Glücksspielsucht, auch bekannt als pathologisches Spielen oder Glücksspielstörung, ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch ein wiederholtes, unkontrolliertes Glücksspielverhalten, das negative Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen hat.

Merkmale der Glücksspielsucht

  • Kontrollverlust: Betroffene können ihr Spielverhalten nicht mehr steuern oder begrenzen. Sie spielen oft weiter, selbst wenn sie bereits viel Geld verloren haben oder sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden.
  • Beschäftigung mit dem Glücksspiel: Das Leben der Betroffenen dreht sich zunehmend um das Glücksspiel. Sie denken ständig daran, planen ihr nächstes Spiel oder versuchen, frühere Verluste wieder wettzumachen.
  • Negative Konsequenzen: Das exzessive Spielen führt zu Problemen in verschiedenen Lebensbereichen, wie z.B. finanzielle Schwierigkeiten, Beziehungsprobleme, Verlust des Arbeitsplatzes oder gesundheitliche Probleme.
  • Entzugserscheinungen: Bei dem Versuch, das Spielen einzuschränken oder aufzugeben, können Entzugserscheinungen wie Unruhe, Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten auftreten.
  • Toleranzentwicklung: Um die gleiche „Befriedigung“ zu erreichen, müssen Betroffene immer höhere Einsätze riskieren oder häufiger spielen.

Ursachen der Glücksspielsucht

Die genauen Ursachen der Glücksspielsucht sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen können, darunter:

  • Biologische Faktoren: Genetische Veranlagung, Störungen im Belohnungssystem des Gehirns.
  • Psychologische Faktoren: Stress, Depressionen, Ängste, geringes Selbstwertgefühl, das Bedürfnis nach Spannung und Aufregung.
  • Soziale Faktoren: Verfügbarkeit von Glücksspielangeboten, gesellschaftliche Akzeptanz des Glücksspiels, soziale Isolation.

Folgen der Glücksspielsucht

Die Glücksspielsucht kann schwerwiegende Folgen für die Betroffenen und ihr Umfeld haben:

  • Finanzielle Probleme: Schulden, Verlust des Vermögens, Insolvenz.
  • Beziehungsprobleme: Konflikte in der Familie, Trennung, Scheidung.
  • Berufliche Probleme: Verlust des Arbeitsplatzes, Leistungseinbußen.
  • Gesundheitliche Probleme: Depressionen, Angststörungen, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden, Suizidgedanken.
  • Kriminelles Verhalten: In manchen Fällen greifen Betroffene zu illegalen Mitteln, um ihre Spielschulden zu begleichen.

Behandlung der Glücksspielsucht

Glücksspielsucht ist behandelbar. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die Betroffenen helfen können, ihr Spielverhalten zu kontrollieren und ein suchtfreies Leben zu führen:

  • Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie, Gruppentherapie.
  • Selbsthilfegruppen: Anonyme Spieler (GA).
  • Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen können Medikamente zur Behandlung von Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen eingesetzt werden.

Wichtig: Glücksspielsucht ist eine Krankheit und keine Charakterschwäche. Betroffene sollten sich professionelle Hilfe suchen, um aus dem Teufelskreis der Sucht auszubrechen. Es gibt zahlreiche Beratungsstellen und Therapieangebote, die Unterstützung bieten.

Weitere Informationen:

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.bzga.de
  • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS): www.dhs.de

Als Zehnjähriger macht Volker zum ersten Mal Bekanntschaft mit einem Glücksspielautomaten. Danach führt er 23 Jahre lang ein Doppelleben. Er belügt seine Familie regelmäßig, Freundschaften werden vernachlässigt. Insgesamt verspielt Volker 300.000 Euro. Seine Ehe scheitert, er muss Privatinsolvenz anmelden, und obwohl alles aussichtslos erscheint, ist das Volkers Chance für einen Neuanfang. Elenis Probleme fangen im Kindesalter an. Sie ist fünf Jahre alt, als sie zum ersten Mal körperliche Gewalt erfährt. Für Eleni war der Glücksspielautomat zunächst nur ein Ort, wo sie sich als Heranwachsende die Zeit vertrieb. Sie versucht, ihre seelischen Schmerzen mit Hilfe des Glücksspiels zu betäuben. Nach 14 Jahren aktiver Spielsucht hat Eleni nun eine Therapie begonnen und muss lernen, dass ihr kein Automat der Welt bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse helfen kann. Amir zockt seitdem er 16 Jahre alt ist. Manchmal verbringt er ganze Nächte in der Spielhalle. Seinen Freunden erzählt er von spektakulären Weltreisen, von denen er aber keine einzige tatsächlich macht. Er konstruiert ein perfektes Lügengerüst, das niemand durchdringen soll. Adrian dagegen sucht verzweifelt nach Antworten, warum er die Glücksspielsucht seines Sohnes Tjark nicht erkannt hat. Er will verstehen, wie es sein kann, dass das Glücksspiel über den 23-Jährigen die komplette Kontrolle bekam und warum er ihm nicht aus der Sucht heraushelfen konnte.

Wichtiger Hinweis: Diese Texte dienen lediglich der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wenn Fragen zu psychischen Erkrankungen auftauchen, sollte ein Facharzt oder Psychotherapeut kontaktiert werden.

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