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Anorexie (Magersucht)

Anorexie, oft auch als Magersucht bezeichnet, ist eine schwere psychische Erkrankung, die durch eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers und eine extreme Angst vor Gewichtszunahme gekennzeichnet ist. Betroffene Menschen verweigern die Nahrungsaufnahme oder treiben exzessiv Sport, um Gewicht zu verlieren.

Symptome der Anorexie

  • Starkes Untergewicht: Das Körpergewicht liegt deutlich unter dem Normalgewicht.
  • Intensive Angst vor Gewichtszunahme: Selbst bei extremem Untergewicht besteht eine übertriebene Angst, dick zu werden.
  • Verzerrte Körperwahrnehmung: Betroffene sehen sich selbst als dick, auch wenn sie stark abgemagert sind.
  • Menstruationsausfall: Bei Frauen kommt es häufig zum Aussetzen der Menstruation.
  • Haarausfall: Die Haare werden dünner und brüchig.
  • Kälteempfindlichkeit: Der Stoffwechsel ist verlangsamt, wodurch Betroffene oft frieren.
  • Verstopfung: Die Verdauung ist verlangsamt.
  • Herzprobleme: Das Herz kann geschwächt werden.

Ursachen der Anorexie

Die Ursachen der Anorexie sind komplex und noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren eine Rolle spielt:

  • Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen kann.
  • Psychische Faktoren: Perfektionismus, Kontrollbedürfnis und ein geringes Selbstwertgefühl können Auslöser sein.
  • Soziale Faktoren: Druck in der Gesellschaft, bestimmte Schönheitsideale und familiäre Probleme können ebenfalls eine Rolle spielen.

Folgen der Anorexie

Anorexie kann schwerwiegende körperliche und psychische Folgen haben. Zu den möglichen Folgen gehören:

  • Organschäden: Herz, Nieren, Leber und andere Organe können geschädigt werden.
  • Knochenbrüche: Die Knochen werden porös und brüchig.
  • Unfruchtbarkeit: Bei Frauen kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein.
  • Erhöhtes Sterberisiko: Anorexie ist eine der tödlichsten psychischen Erkrankungen.

Behandlung der Anorexie

Die Behandlung der Anorexie ist komplex und erfordert in der Regel einen multidisziplinären Ansatz. Wichtige Bestandteile der Behandlung sind:

  • Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie und Familientherapie können helfen, die zugrunde liegenden Ursachen zu behandeln und neue Verhaltensweisen zu erlernen.
  • Medikamente: Antidepressiva und andere Medikamente können zur Behandlung begleitender Symptome eingesetzt werden.
  • Ernährungstherapie: Eine Ernährungsberatung hilft, ein gesundes Essverhalten wiederherzustellen.
  • Körperliche Therapie: Physiotherapie und Bewegungstherapie können helfen, die körperlichen Folgen der Erkrankung zu behandeln.

Hilfsangebote:

Denise hat als Kind nie Probleme mit ihrem Gewicht. Doch in der Pubertät beginnt sich ihr Körper zu verändern. Sie nimmt zu, ein völlig normaler Prozess, doch Denise erlebt ihn anders. Als sie sich auf Fotos sieht, empfindet sie sich als zu dick. Dann der Kommentar eines Mitschülers: „Denise, voll gut, dass du zugenommen hast.“ Ein Kommentar, der ihre Bedenken bestätigt. Ab diesem Moment wächst eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr einredet, sie habe die Kontrolle verloren, sei nichts Besonderes mehr. Ihr Wert? Abhängig von den Zahlen auf der Waage. Der Wunsch nach Kontrolle über ihr Leben lässt Denise einen vermeintlichen Ausweg finden: das Abnehmen. Zuhause isst sie vor ihren Eltern, damit sie sich keine Sorgen machen. Doch alleine führt sie Listen, zählt jede Kalorie und isst immer weniger. Schleichend rutscht sie in die Magersucht. Ihr Körper leidet: extremer Haarausfall, ständige Müdigkeit, Überforderung in der Schule. Dennoch hält sie daran fest, sich dünner zu hungern. Ihre Lehrerin ist es schließlich, die Denise die Augen öffnet. In einem Gespräch rät sie ihr, sich professionelle Hilfe zu suchen. „Das war das erste Mal, dass ich mich ernst genommen gefühlt habe, ohne verurteilt zu werden“, sagt Denise. Der Weg führt sie in eine psychosomatische Klinik, eine Station speziell für Essstörungen. Auch wenn sie weiterhin Schwierigkeiten mit ihrem Körper hat, arbeitet sie an sich und stellt sich ihren Ängsten. „Es war der schwierigste Schritt, die Essstörung loszulassen, aber ich bin bereit“, sagt sie entschlossen.

Wichtiger Hinweis: Diese Texte dienen lediglich der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wenn Fragen zu psychischen Erkrankungen auftauchen, sollte ein Facharzt oder Psychotherapeut kontaktiert werden.

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