Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die als Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis auftreten kann. Dieses Ereignis kann ein einzelnes Ereignis sein, wie ein schwerer Unfall, eine Gewalt Tat oder eine Naturkatastrophe, oder ein länger andauernder Stress, wie Krieg oder häusliche Gewalt.
Die Symptome einer PTBS können sehr vielfältig sein und sich im Laufe der Zeit verändern. Sie lassen sich in vier Hauptbereiche einteilen:
Wiedererleben des traumatischen Ereignisses:
Vermeidung von Erinnerungen und Reizen:
Negative Veränderungen in Gedanken und Gefühlen:
Erhöhte Erregbarkeit:
Die PTBS entsteht als Reaktion auf ein traumatisches Ereignis, das das Überleben oder die körperliche Unversehrtheit einer Person oder geliebter Menschen bedroht hat. Nicht jeder Mensch, der ein Trauma erlebt, entwickelt eine PTBS. Die individuelle Vulnerabilität und die Art des Traumas spielen eine wichtige Rolle.
Die Behandlung einer PTBS ist in der Regel langwierig und erfordert eine Kombination aus verschiedenen Therapieformen:
Dass etwas nicht stimmt, hat Miri (29) aus der Nähe von Bonn schon lange gemerkt. „Ich wollte es mir aber nicht eingestehen und auch vor anderen nicht zugeben“, erinnert sie sich. Doch ihre Panikattacken werden immer stärker und treten immer häufiger auf. Irgendwann kann sie es nicht mehr verbergen – und sucht sich endlich Hilfe. „Bei mir wurde eine posttraumatische Belastungsstörung , kurz PTBS, diagnostiziert“, so Miri. „Diese war infolge eines traumatischen Ereignisses in meiner Vergangenheit entstanden.“
Gemeinsam mit Ärzten und Therapeuten wird Miri in den folgenden Wochen medikamentös eingestellt und erlernt Strategien, wie sie mit bestimmten Situationen besser zurechtkommt und so eine beginnende Panikattacke und sogar Krampfanfälle verhindern kann. „Ich habe zum Beispiel immer eine Tasche mit Ammoniak-Riechampullen dabei“, erzählt die 29-Jährige. „Dieser sehr starke Geruch setzt einen Schmerzreiz, der mich ablenkt und mich wieder schneller zu mir finden lässt.“ Auch einen Igelball trägt Miri immer bei sich, um sich selbst wieder besser spüren zu können. „Mit diesen Hilfsmitteln erkenne ich schneller, dass die aktuelle Situation gar nicht so bedrohlich ist“, erklärt sie.
Es sind vor allem die ganz alltäglichen Situationen, die Miri auch heute noch oft Schwierigkeiten bereiten. „In einen Supermarkt gehe ich zum Beispiel nur in Begleitung, da mir dort oft alles zu viel wird – die vielen Reize und auch die plötzlich hinter und neben mir auftauchenden Menschen“, erzählt Miri. „Aber auch Dinge wie das Auto in die Werkstatt zu bringen, fordern mich heraus. Vor allem, weil ich mich damit nicht auskenne, und auch die soziale Situation meiden möchte.“
Doch es gibt mittlerweile zwei Dinge in Miris Leben, die ihr Kraft spenden und den Mut geben, auch in dunklen Phasen nicht aufzugeben. Das ist zum einen ihr Instagram-Account, auf dem sie über ihr Leben mit PTBS bloggt und so andere Betroffene unterstützt. „Niemals hätte ich gedacht, dass mir mal mehr als 17.000 Menschen folgen würden“, erzählt sie glücklich.
Wichtiger Hinweis: Diese Texte dienen lediglich der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wenn Fragen zu psychischen Erkrankungen auftauchen, sollte ein Facharzt oder Psychotherapeut kontaktiert werden.
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