Zwangsstörungen sind psychische Erkrankungen, die durch wiederkehrende, unerwünschte Gedanken (Zwangsgedanken) und Handlungen (Zwangshandlungen) gekennzeichnet sind. Betroffene fühlen sich oft zu diesen Handlungen getrieben, obwohl sie ihnen selbst als unsinnig erscheinen.
Zwangsgedanken sind intrusive, aufdringliche Gedanken, die sich immer wieder im Kopf abspielen. Sie können sich auf verschiedene Themen beziehen, wie:
Zwangshandlungen sind repetitive Verhaltensweisen, die Betroffene ausführen, um die Angst oder das Unbehagen zu reduzieren, das durch die Zwangsgedanken ausgelöst wird. Beispiele für Zwangshandlungen sind:
Die genauen Ursachen von Zwangsstörungen sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren, neurobiologischen Veränderungen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.
Zwangsstörungen können den Alltag von Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Sie können zu sozialen Isolation, beruflichen Problemen und einer erheblichen Belastung für die Betroffenen und ihre Angehörigen führen.
Zwangsstörungen sind gut behandelbar. Die Therapie besteht in der Regel aus einer Kombination aus:
Waschzwang, Kontrollzwang, Zwangsgedanken: Das Leben mit einer Zwangsstörung ist kompliziert. Als außenstehende Person ist es schwer nachzuvollziehen, was in einem Menschen mit krankhaften Zwängen vorgeht. Reporterin Katja Döhne trifft drei Menschen mit einer Zwangsstörung. Falko in Duisburg ist Mitte 30 und lebt seit einigen Jahren in einer Welt voller Rituale und Angewohnheiten, die ihm selbst oft sinnlos vorkommen – doch er kann nicht anders, als sie auszuführen. Die Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte, wenn er seinen Zwängen nicht nachkommt, ist einfach zu stark. Auch die 17-jährige Antonia aus Berlin und Herr Müller (Name geändert) aus Freiburg sind betroffen. Bei Herrn Müller fingen die Zwänge mit der Corona-Pandemie und den plötzlich allgegenwärtigen Hygienemaßnahmen an. Psychiater Dr. Andreas Wahl-Kordon von den Oberberg-Kliniken im Schwarzwald glaubt, dass es einen Zusammenhang zwischen vermehrt auftretenden Zwangsstörungen und der Corona-Pandemie geben könnte.
Wichtiger Hinweis: Diese Texte dienen lediglich der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wenn Fragen zu psychischen Erkrankungen auftauchen, sollte ein Facharzt oder Psychotherapeut kontaktiert werden.
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