Psychiatrie und Psychosomatik sind zwei Bereiche der Medizin, die sich mit der Behandlung von psychischen Erkrankungen befassen. Der Unterschied zwischen den beiden Bereichen liegt in ihrem Fokus:
Psychiatrie befasst sich mit reinen psychischen Erkrankungen, die nicht durch körperliche Ursachen bedingt sind. Zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen gehören:
Psychosomatik befasst sich mit Krankheiten, die durch einen Wechselwirkung zwischen psychischen und körperlichen Faktoren entstehen. Diese Krankheiten werden auch als somatoforme Störungen bezeichnet. Zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen gehören:
In der Praxis ist der Unterschied zwischen Psychiatrie und Psychosomatik oft nicht eindeutig. So können auch psychische Erkrankungen körperliche Symptome verursachen, und umgekehrt können auch körperliche Erkrankungen psychische Symptome verursachen. In diesen Fällen ist eine interdisziplinäre Behandlung durch Ärzte und Psychotherapeuten erforderlich.
Beispiel: Eine Person mit einer Depression kann unter Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust leiden. Diese körperlichen Symptome sind zwar nicht die Hauptursache der Depression, können aber die Krankheit verschlimmern. In diesem Fall ist eine Behandlung durch einen Psychiater und einen Psychotherapeuten erforderlich.
Beispiel: Eine Person mit einer chronischen Schmerzerkrankung kann unter Angst und Depressionen leiden. Diese psychischen Symptome sind durch die körperliche Erkrankung verursacht und können die Schmerzen verschlimmern. In diesem Fall ist eine Behandlung durch einen Psychotherapeuten und einen Schmerztherapeuten erforderlich.
Heutzutage wird zunehmend ein biopsychosoziales Krankheitsmodell verwendet, das die Wechselwirkung zwischen biologischen, psychischen und sozialen Faktoren bei der Entstehung von Krankheiten berücksichtigt. Dieses Modell hat dazu geführt, dass die Grenzen zwischen Psychiatrie und Psychosomatik fließender geworden sind.
Copyright © 2018-2024 kopfnuss – community für menschen mit psychischen erkrankungen